Azuro
Rasse: Merrow, Geschlecht: männlich
Nickname: Azuro
Beschreibung
Die Merrow sind ein Meervolk, welches in den tiefsten Gräben des Ozeans lebt. Sie ziehen auch das Leben dort dem an der Wasseroberfläche vor, auch wenn sie an Land atmen können. Doch befinden sie sich dort zu lange, trocknet ihr Körper aus und bekommt gefährliche Risse, die schnell zu blutenden Wunden werden können. Ihr Unterkörper scheint eine Mischung aus Fischflosse und Schlangenschwanz zu sein und kann bis zu drei Meter lang werden. An dieser beweglichen Flosse, mit der sie ausgezeichnet schnell und ausdauernd schwimmen können und zu dem noch unglaublich beweglich sind, kann man Knochenkämme erkennen, deren Farbe meist gelb oder grüngelb ist. Dieselben haben sie auch auf dem Rücken, nur sind sie da um einiges größer und dreireihig. Die Arme sind wie die eines Menschen, nur befinden sich an den Ellenbogen ebenfalls kleine, ausklappbare Flossen, mit denen sie ihre Schwimmgeschwindigkeit noch erhöhen können. Kopf und Oberkörper gleichen auch dem eines Menschen, aber die Ohren sind nur kleine Löcher, die hinter den Kiemen versteckt sind. Diese fächerartigen Kiemen lassen sich nach hinten klappen, um zum Beispiel das empfindliche Gehör zu schützen. Männer und Frauen lassen sich äußerlich schwer unterscheiden, da beide Geschlechter schmale Köpfe und feine Gesichtszüge haben und die Frauen nur sehr flache Brüste. Doch meist sind die Männer muskulöser und haben auch eine eindeutig maskuline Stimme.
Azuros etwa schulterlangen Haare sind von einem bläulichen algengrün, ebenso wie seine Flosse. Die Schwimmhäute zwischen den Fingern und den Knochenkämmen sowie den Kiemen sind von einem schimmernden blauviolett, was eher ungewöhnlich für Merrow ist. Die verführerischen Augen sind von einem reinen azurblau, woher auch sein Name rührt. Er ist mit Flosse gute 3,80 m lang, doch wenn er sich fortbewegt, an Land sieht es aus wie das Schlängeln einer Schlange, vielleicht 1,60 m. Baut er sich aber zu voller Größe auf und spreizt die Kämme, eine Drohhaltung, kann das schon sehr imposant und respekteinflößend wirken. Doch eigentlich ist Azuro ein friedliebendes Wesen. Sein Alter ist schwer einzuschätzen, fragt man ihn, so wird er antworten: 22 Junimonde was etwa zwischen 20 und 25 Jahren ist. Er trägt nicht viel bei sich, bis auf einen Ledergürtel, den das Wasser schon ziemlich angefressen hat. Diesen hat er auch nur bei sich, damit er seinen Kurzdreizack nicht immer tragen muss, seine einzige Waffe. Mit ihr kann er aber auch meisterhaft umgehen. Der Dreizack ist nicht nur im Nahkampf gut, sondern lässt sich auch präzise werfen und ist für seine Größe erstaunlich leicht und dennoch robust. Kein Wunder, ist er doch aus einem Material geschaffen, dass die Merrow aus den tiefsten Kristallhöhlen der Meere fördern und was bei Händlern und Schmugglern äußerst begehrt ist. Azuros Fähigkeiten liegen rassenbedingt auf der Hand: schnelles und ausdauerndes Schwimmen. Sein Gehör ist sehr fein und die Augen sehen auch bei Dunkelheit noch gut genug. Selbst bei völliger Finsternis, wo andere Wesen zu Blinde werden, erkennt er noch Umrisse und kann Dank seines Sinnes, Wärme zu orten, problemlos Andere ausmachen und erkennen, ohne dass er sie sehen muss. Vorraussetzung dafür ist freilich, dass sie überhaupt Wärme ausstrahlen. Er hasst Lärm und wenn es anhaltender ist, gerät er in einen gefährlichen Blutrausch, der ihn zu einer Bestie macht. Man erkennt leicht, dass Azuro in Raserei verfallen ist, wenn die Augen rötlich leuchten. Weiterhin hat er Angst vor Feuer und drastischen Klimaveränderungen wie plötzliche Kälte oder Hitze. Kein Wunder, die Merrow leben seid Jahrtausenden tief im Meer, wo die Temperaturen sich selten um 5 Grad verändern. Dafür beherrscht er die Tiefseesprache, die es ihm ermöglicht, sich mit Wesen des Wassers durch Gedanken zu verständigen, weshalb ihm selbst schrecklichste Seeungeheuer freundlich gesinnt sind. Zu dem ist er in der Lage, einen Gabelblitz zu erzeugen, ähnlich dem Zitteraal-Prinzip. Der Gabelblitz ist ein blauer Elektroschock der von dem Merrow ausgeht und durch bis zu drei Körper fährt, wobei der Letzte die dreifache Höhe an Volt abbekommt. Ein Gabelblitz springt quasi. Startpunkt ist der Merrow, wo er mit ungefährlichen 0 Volt beginnt. Beim ersten Punkt hat er eine Stärke von 200 Volt, beim zweiten 400 und beim dritten schließlich volle 600 Volt, die schon sehr schmerzhaft sein können. Die drei Punkte müssen jedoch lebende Wesen sein, die nicht erden können, also auch keine Pflanzen, die im Boden verwurzelt sind. Der Merrow ist zwar unheimlich neugierig, aber auch extrem vorsichtig. Es ist schwer für ihn, sich den Landwesen zu nähern oder Kontakt zu ihnen aufzunehmen, da sie für ihn so unbegreiflich sind, wie seine Rasse wohl für diese.
Geschichte
Die Merrow sind älter als die Menschheit. Es wird immer wieder gerne behauptet, sie seien bloß Mutanten, eine absurde Mischung aus Mensch, Schlange und Fisch. Die Merrow hingegen vertreten die Meinung, dass die Menschen einst dumme Meervölker waren, die unbedingt an Land leben wollten und sich mit Affen vermischten.
Was nun Wahrheit ist und was nicht wird wohl ewig im Dunkeln bleiben.
Die Merrow leben in großen Familienbänden, wo niemand mehr so wirklich unterscheiden kann, wer nun was ist. Für die Kinder ist jeder Erwachsene ein Elternteil, jeder ältere Merrow gehört zu den Großeltern und alles andere sind dann eben Geschwister. Damit es aber nicht zu Inzucht kommt, dürfen junge Frauen und Männer ausschließlich Merrow aus anderen Familienbänden heiraten und lieben. Was komplett verboten ist: Bündnisse mit Menschen eingehen. Seid Azuro denken kann, ist dass auch noch nie geschehen und seine Eltern und Großeltern wissen auch nichts von solcher Liebe. Doch gibt es freilich viele Märchen und Geschichten, die von solch traurigen Meerwesen erzählen. Darin heißt es, dass entweder der Merrow sich in Schaum verwandelt hatte und seine Seele in die ewige Finsternis einging, weil er einen Menschen liebte, oder das der Mensch sich aus bloßer Verzweiflung ins Meer gestürzt hatte und ertrunken ist. Letzteres ist soweit gar nicht her geholt, denn menschliche Männer unterlagen schon öfters dem Gesang der so genannten Sirenen. Oft werden diese für wunderschöne Meerjungfrauen gehalten, doch die männlichen Merrow können genauso gut oder schlecht singen wie die Frauen… Man kann quasi sagen, dass sich der ein oder andere Mann, der dachte eine holde Meerjungfrau singen zu hören und gesehen zu haben, sich wegen eines männlichen Merrow umgebracht hatte. Ob an der Sache mit dem Schaum etwas dran ist, sollte man aber bezweifeln.
Azuro schwamm eher selten an die Wasseroberfläche und kennt das Landleben nur vom Hören und Sagen. Mit 20 Monden (also etwa 18 bis 23 Jahre) verlies er seinen eigenen Familienband wegen einer Frau, in die er sich unsterblich verliebt hatte, die nur seine Gebete scheinbar nicht erhörte und sich herzlich wenig für ihn interessierte. Zum mindest kam ihm das so vor.
Jetzt ist er in der Zauberwelt, unglücklich verliebt, ohne Familie, ohne Anschluss, ohne Freunde…und der See ist nicht wirklich so groß und schon gar nicht so tief wie sein Graben im Ozean.