Seraphim Silberschwinge

Seraphim Silberschwinge

Rasse: Elf, Geschlecht: männlich

Nickname: *>Seraph<*

Beschreibung

Seraphim ist ein gerade 100 Sommer zählender Waldläufer aus den Tiefen der Wälder Cormanthors. Mit seinen 1,70 Metern ist er hochgewachsen und von zarter, schlanker Statur. Seine Haut ist leicht gebräunt und seine spitzen Ohren zeugen davon, dass in ihm reinstes Elfenblut fließt. Das mittelbraune, wellige Haar trägt er kurz geschnitten, ein wuschliger Pony fällt ihm stets in die Stirn. Sein bildhübsches Gesicht ist sehr schmal und feingeschnitten, es wirkt kindlicher als bei anderen seines Alters. Zarte, rosa Lippen zeigen stets ein sanftes, bezauberndes Lächeln, und freundliche, Meerwassergrüne Augen blicken aufgeweckt und wissbegierig in die Welt hinaus. Es mag kein Gefühl auf der Welt geben, welches diese Augen nicht ohne Worte auszudrücken zu verstünden. Ein seltsamer Zauber umgibt die Gestalt des jungen Elfen. Doch auf den ersten Blick wird es niemandem gelingen, zu sagen, woher dieser rührt.

Der junge Waldelf ist stets in eine seines Handwerks angemessene, leichte Rüstung aus weichem Wildleder gehüllt, welches in den Braun und Grün Tönen des Waldes gehalten ist. Sie bietet ihm gleichzeitig Schutz und Bewegungsfreiheit auf seinen Streifzügen.
Nur selten sieht man ihn in gewöhnlicher Kleidung, doch wenn er seine Rüstung ablegt, dann kleidet er sich gerne in braune Hosen aus feinstem Wildleder, und einem grünen Hemd aus edelster, fein verzierter Seide. Dazu trägt er dunkelbraune Stiefel mit breiten Stulpen.

Wie es sich für einen Waldläufer geziemt, trägt er stets einen großen Langbogen bei sich. Er ist nicht sonderlich aufwendig gearbeitet und kaum verziert. Dazu gehört ein ebenso schlichter Köcher und eine Handvoll Pfeile, sowie zwei ebenfalls sehr einfach gehaltene Kurzschwerter, welche links und rechts an seinem Gürtel in ledernen Scheiden ruhen.

Seraphim ist ein Meister im Fährten lesen, sowie der lautlosen Bewegungen innerhalb seines Waldes. Niemand vermag seine fast schwebenden Schritte zu vernehmen, wenn er in der Nähe ist. Selbst der Umgang mit Pfeil und Bogen oder seinen beiden Schwertern geht oft nahezu lautlos von statten. Außerdem besitzt er ein sehr scharfes Gehör, und was seine Augen berühren, scheint aufzublühen. Wo einst noch Wüste ward, da blüht in kürzester Zeit die schönste Ansammlung von Blumen die je ein Mensch gesehen haben mag. Auch hat er die Fähigkeit, seine Gedanken in Bilder zu fassen, und andere mit seinem Zauber zu betören.

Der junge Elf ist sehr ruhig und zurückhaltend. Obwohl er viele Freunde zählt, wirkt er doch recht scheu. Niemals jedoch wird man Gefühle wie Hass oder Eifersucht an ihm erblicken. Nicht einmal die Rasse der Drow könnte ihn dazu leiten. Höchstens Abscheu und Ablehnung empfindet er ihnen gegenüber.
Alles an seinem Wesen wirkt sanft und zart, selbst seine fließenden Bewegungen und der immerwährende Duft nach Pfirsichblüten der ihn stets begleitet. Eine tiefe Verbundenheit fühlt er zu den Wäldern seiner Heimat. Er bewegt sich in ihnen wie ein Schatten, ohne aber das empfindliche Gleichgewicht zu stören, oder gar zu beeinflussen. Es scheint fast so, als sei in ihm die Seele eines Waldgeistes wiedergeboren worden. Er hat für jeden Wanderer welcher die Gebiete seines Waldes durchquert stets ein freundliches Lächeln übrig, auch wenn über seine zarten Lippen nie ein Wort des Grußes tritt, doch sein Blick vermag sie in seinen Bann zu ziehen.

Fremden begegnet er immer bedingungslos freundlich, doch nur wenigen ist es bestimmt seine Welt kennenzulernen. Nur seine engsten Vertrauten wissen darum. Dass er anders ist, als gewöhnliche Elfen wird man recht schnell bemerken, wenn man sich mit ihm beschäftigt, eine seltsame Aura scheint ihn von jeher zu umgeben, die Fremde ebenso zu rühren, wie zu täuschen vermag. Doch niemals handelt der junge Elf in böser oder gar zerstörerischer Absicht.

Geschichte

Welcher Sinn liegt in unseren Worten,
wenn jene, denen sie angedacht,
unserer Sprache nicht mächtig sind?

Welchen Sinn trägt ein Satz,
ausgesprochen vor jemandem,
der ihn nicht hört?

Welchen Wert hat ein Gedanke,
den man nicht in Worte fassen kann,
weil die Welt sich davor verschließt?

Welchen Wert hat die Sprache,
wenn es so viele Bilder gibt,
die keiner Worte bedürfen?

Die hellen Strahlen der Sommersonne verblassten langsam über den dichten Wäldern Cormanthors. Sie wichen dem ewigen Wechselspiel der Jahreszeiten und bereiteten den Weg für das goldene Licht der frühen Herbsttage. Die ersten Bäume bekamen ihre bunten Oktoberkleider. Die stolzen Birken schienen sich in pures Gold zu wanden, während die hohen Buchen ihr kupfernes Festkleid anlegten. Einzig die Wiesen waren von saftigem Grün. Ein kleines Dorf aus ärmlich wirkenden Holzhütten fügte sich in die sanfte Hügellandschaft der ersten Ausläufer der Wälder ein. Es war ein kleiner, beschaulicher Ort, in dem sich jeder der Gemeinschaft beim Namen kannte. Ein junger Elf saß jenseits der letzten Hütten an einer kristallklaren Quelle und ließ seinen Blick träumerisch schweifen. Der Wind trug den Geruch von Herbstlaub und reifen Früchten aus den Wäldern direkt bis hierher. Mit einem tiefen Atemzug lehnte sich der Junge an eine kräftige Linde, deren Blätterkleid in der tief stehenden Sonne leicht schimmerte. Er trug eine in Waldfarben gehaltene Lederrüstung, sanftes braun und grün waren darin vereint, schienen fast schon in einander überzugehen. Neben ihm lag sein Bogen und um die Hüften trug er einen Gürtel, an dem zwei Schwerter in ihren Scheiden baumelten. Es dauerte nicht lange, dann gesellte sich ein zweite Gestalt zu ihm. Beinahe lautlos bewegte sie sich auf ihn zu. Es war eine junge Elfe mit weißblondem Haar und Wasserblauen Augen. Sie war von solch betörender Schönheit dass ihr Anblick jedes andere Wesen vor Neid hätte erblassen lassen. Wortlos kniete sie sich hinter den jungen Waldelfen und legte ihm sachte eine Hand auf die Schulter. ‚Hier bist du.‘ Sagte sie leise, dann lächelte sie. Seraphims Antwort bestand aus einem ebenfalls zarten Lächeln, seine Augen leuchteten freudig auf, doch kein Wort kam über seine hübsch geschwungenen Lippen. Die junge Elfe setzte sich neben ihn auf einen Stein und ergriff seine Hand. Für einen Augenblick schloss er die Augen. Wie er diese Momente liebte. Ihre Anwesenheit alleine vermochte sein Herz aufgehen zu lassen, doch ihre Berührung bewirkte in ihm soviel mehr. Tausende schimmernder Blütenfeen schienen um sie herum zu tanzen. Wieder lächelte die junge Frau, Sylvana von Namen. Dann stimmte sie einen leisen Gesang an. Ihre Stimme war klar und Glockenrein. Seraphim kannte das Lied welches sie sang. Er hatte es oft gehört in seiner Kindheit. Seine Augen blickten Sylvana voller Wärme an. Wie lange war es nun her seit sie in sein Dorf gekommen war? Sechzig Jahre mochten es sicher gewesen sein. Seit diesem Tag hatte sie immer wieder versucht, sein Vertrauen zu gewinnen. Er hatte sehr lange gebraucht, bis er ihr schließlich nachgegeben hatte. Er war nicht wie die anderen Elfen. Er hatte die Kraft Dinge zu vollbringen, von denen andere nur träumten. Und dennoch hatte das Schicksal es nicht immer gut mit ihm gemeint. Einige sagten ihm sogar nach, er sei verflucht. Aber er hatte sich nie viel aus diesem Gerede gemacht. Seit gut dreißig Jahren empfand er nun schon eine solch innige Liebe zu der jungen Frau an seiner Seite, die noch immer seine Hand sanft umfasst hielt. Vielleicht wusste sie darum, vielleicht aber auch nicht. Sagen konnte er ihr nicht was er für sie empfand. Er war nicht stumm, wenn er gewollt hätte, er hätte sprechen können, doch noch nie war auch nur ein einziger Laut über seine Lippen gekommen. Das war niemals anders gewesen, und so würde es wahrscheinlich auch bleiben. Der Gesang Sylvanas brachte ihn wieder zurück in die Gegenwart. Sie sang von saftigen Wiesen, hohen Bergen, und Flüssen, die tiefe Geheimnisse in sich bargen. Jedes kleinste Detail das sie besang, erschien wie durch Geisterhand vor ihren Augen, fast so, als wäre sie selbst an diesem Ort, den sie mit solch hübscher Stimme besang. Es bedurfte ihn nicht mehr als einen Gedanken um diesen Zauber möglich zu machen. Als sie geendet hatte, sah sie ihn mit glänzenden Augen an. Sie mochte diesen Zauber, der sie immer wieder in neue Welten führte. Seraphim blickte auf den Boden zu ihren Füßen, doch nur kurz. Ein leichtes Flackern schien nur für Sekundenbruchteile in seinen Augen zu liegen, und während eine Ranke von solch wunderbarer Blütenpracht sich vor seiner Liebsten emporzog sah er ihr tief in die Augen. All die Worte die er nie würde aussprechen können waren deutlich darin zu lesen. Eine ihrer Hände fand den Weg zu seinem Gesicht. Ihre zarten Finger strichen sachte über die weiche Haut des Elfen. Für einen Augenblick schien alles um sie herum still zu stehen. Dann zog sie sein Antlitz langsam näher an das ihre heran, während sie selber sich dem Seinen näherte. Eine Welle warmer Schauer durchzog seinen Körper, als ihre Lippen sich schließlich berührten. Ganz sanft nur... Die Umgebung schien zu verblassen, als zöge die Dämmerung mit ihrem violetten Banner über das helle Firmament hinweg, doch gleich darauf hellte sich alles wieder auf. Es war, als schwebten sie hoch oben, zwischen den watteweichen reinweißen Wolken dahin. Einem zarten Hauch gleich hatte sie ihn geküsst! Wie lange hatte er sich diesem Augenblick entgegen gesehnt, wenngleich ihn irgendwann der Glaube befallen hatte, er könnte ihn niemals erleben. Als sie sich von ihm löste, waren sie wieder zurück bei der kleinen Quelle, deren sanftes Rauschen die Luft erfüllte. Ein strahlendes Lächeln zierte das hübsche Gesicht Sylvanas. Auch sie brauchte nicht auszusprechen was er in ihren Augen so deutlich sah. Fest nahm er beide ihrer Hände in die Seinen. Eine hob er leicht an, und hauchte ihr einen Kuss darauf, die andere streichelte er lediglich sanft. Stille war eingekehrt, die Dämmerung senkte sich nun tatsächlich über diesen friedlichen Ort. In stiller Zwiesprache sahen die Zwei einander lange an. Kein Außenstehender mochte verstehen was sich in diesen Momenten zwischen ihnen abspielte. Doch selbst der Zauber ihrer zarten Liebe war nicht fähig den Bann aufzuheben. Kein Wort verließ die Lippen Seraphims, doch er brauchte sie auch nicht. Er musste sich keiner Worte bedienen um ein Gespräch zu führen. Er konnte sich einer viel schöneren Sprache bedienen. Seine Sprache waren die Bilder, die er immer wieder erschuf. Und seine Stimme ihre Makellose Schönheit. ‚Erzähl mir von den Wäldern weitab des Dorfes‘ bat ihn seine Geliebte leise. Und im Anbruch der Nacht zeigte er ihr die schönsten Bilder der fernen Ländereien die er einst besuchte. Es war, als gingen sie gemeinsam durch diese Wälder. Längst warf der Mond seinen silbrigen Schein über das Dorf, doch in den Bildern die sie sahen war es heller Tag. Sylvana lächelte fortwährend. Keine Worte der Welt, selbst aus solch schönem Munde wie dem Seinen gesprochen und in der wohlklingendsten Sprache die es nur geben konnte hätten diese Orte besser beschreiben können als er es tat. Erst spät in der Nacht kehrten sie in ihr Dorf zurück. Seraphim verabschiedete sich mit einem sanften Kuss. Bald schon würde er wieder ausziehen in die Wälder rings um das kleine Dorf, aber am Nachmittag würde er zurücksein, das hatte er ihr versprochen. So vieles gab es noch, dass sie von ihm wissen wollte. Er warf ihr noch einen Blick zu, der jedes Eis hätte schmelzen können, dann trat er in seine kleine Hütte um Traumruhe zu halten.

Am nächsten Morgen, noch vor Sonnenaufgang machte er sich auf in die ihm so vertrauten Wälder, doch was war das? Nichts war mehr so, wie er es am letzten Abend vorgefunden hatte. Hätte er es nicht besser gewusst, er wäre der Ansicht gewesen, das sei gar nicht sein Wald. Dass er mit dieser Ahnung nicht verkehrt lag, musste er wenig später selbst erfahren, denn als er zu seinem Dorf zurückkehren wollte, da fand er es nicht mehr. Der Wald war hier dicht und verwildert, so als sei die kleine Siedlung niemals dagestanden. Und genau das war auch der Fall, denn auch der Ort an dem sein Dorf hätte stehen sollen stimmte nicht mit dem eigentlichen Wald überein. Eine leichte Unruhe überkam ihn. Er schlief nicht, er war eindeutig wach, was also konnte geschehen sein? War er vielleicht in einem seiner eigenen Zauber gefangen? Hatten die älteren Elfen seines Dorfes etwa doch Recht gehabt und eine Art Fluch lastete auf ihm, ein Fluch dessen Übel er gerade am eigenen Leibe zu spüren bekam? Er wusste es nicht...