Adreno Cassis'vany

Adreno Cassis'vany

Rasse: Drow, Geschlecht: männlich

Nickname: *Adreno

Beschreibung

Nun schaut mich nicht so an, was ist an mir schon besonderes? Was sieht an mir anders aus, als an all den anderen? Wenn ich mein Foto betrachte... dann sehe ich einen zugegebenermaßen recht frechen jungen Dunkelelfen mit kurzem, silbrigem Haar, schwarzer Haut und roten Augen, ein hellblaues Hemd und eine schwarze Leinenhose, die auch nicht sonderlich ordentlich sitzen aber nun gut. Alles fast so, wie es sich gehört.
Dass ich weder Talent zum kämpfen, noch zum zaubern habe, bekomme ich eigentlich jeden Tag mindestens einmal vorgehalten, doch mache ich mir nicht viel daraus, es ist immer das Selbe, genau wie alles andere. Wenn ich es nicht anders kennen würde, dann wäre wohl der Ansicht, dass es alles ziemlich langweilig ist – oder halt, das ist es, ich wage nur nicht, es laut auszusprechen. Niemand tut das. Doch wie sagt man doch so schön, die Gedanken sind frei, und diese zu ergründen hat noch kein Magier, Programmierer oder sonstiger Wissenschaftler fertig gebracht. Und sagen kann man ja bekanntlich vieles, also versuche ich zumindest mich einigermaßen im Zaum zu halten. Ob es mir letztlich gelingt, ist eine andere Frage...

Geschichte

[color=red]Wenn ein Krieg die Jahrtausende überdauert, angetrieben von Hass und Unverständnis, jenseits jeglicher Moral, der wahre Grund für alles Leid längst vergessen, ist und der Kampf um den Sieg immer verbitterter zu werden scheint, wer hat dann Recht?[/color]

Adreno Cassis’vany, das ist mein Name, oder einfach Cas, denn es gibt nicht viele, die sich jemals die Mühe gemacht hätten, sich meinen vollen Namen zu merken, geschweige denn, mich mit diesem anzusprechen. Ich bin 26 Jahre alt und besuche seit gut einem halben Jahr die Akademie der Magier. Natürlich die der Drow, denn von den Elfen sollte man sich besser fernhalten, wenn man nicht unbedingt einen schnellen und grundlosen Tod wünscht. Seit Jahrtausenden geht das nun schon so, und ich frage mich wirklich, wie unsere beiden Rassen es überhaupt geschafft haben, bis heute zu überleben. Wir schreiben das Jahr 7253 nach Untergang der Menschheit. Ja, Menschen gibt es hier längst nicht mehr. Sie sind wie viele Andere diesem Krieg zum Opfer gefallen, von dem heute immer wieder behauptet wird, er sei längst beigelegt, und doch hat sich nichts verändert. Auf den Straßen ist es gefährlich solange das Licht der Sonne über den Ländern steht, darum schlafen wir am Tage, denn erst wenn es draußen angenehm dunkel ist, kann man es überhaupt wagen, das Haus zu verlassen, doch schützt einen das auch nicht unbedingt vor den hinterhältigen Angriffen der hellhäutigen Elfen. Unser gesamtes Leben müssen wir auf die Nacht beschränken, während sie in der Sonne herumtanzen und sich womöglich auch noch über uns lustig machen! Doch sind auch wir nicht untätig. Es war schon immer so, und so wird es auch immer sein. Darüber nachzudenken hilft wenig, ein jeder schiebt der anderen Seite die Schuld zu, also wird sich niemals etwas ändern.
So gebe ich mich nun mehr seit einem halben Jahr dem ständig gleichbleibenden, langweiligen Trott meines Lebens hin. Nicht, dass es vor meiner Schulzeit anders war, doch weiß ich eigentlich nicht einmal, wofür ich hier lerne? Um diesen ewigen Kampf immer weiter fortzuführen? Weil es nichts anderes gibt, dass ich tun kann?

Jeden Abend quäle ich mich um sechs Uhr aus dem Bett, wünsche den Wecker, der auf meinem Nachttisch grausam piepst zum Teufel, und muss doch gestehen, dass er weit angenehmer ist, als die allmorgendliche Weckungsprozedur meiner Schwester... Ja, auch daran hat sich nie etwas geändert, wir Männer haben den Frauen noch immer den selben Respekt zu zollen, wie schon damals, als wir alle noch im Unterreich lebten, aber was hilft alles Jammern? Man nimmt es eben hin und macht das Beste draus. Noch recht verschlafen trete ich aus meinem Zimmer hervor, und husche über den Flur der Akademie, die für die Zeit meiner Ausbildung ebenso mein Zuhause darstellt, und verschwinde in einem der vielen Badezimmer. Solange man hier an der Schule ist, kann man zumindest von sich behaupten, ein wenig Freiraum zu haben, solange man dies vor den strengen Augen der Meister gut verstecken konnte, und es sich mit ihnen nicht verscherzte. Letzteres war nämlich immer recht schmerzhaft. Auch sollte man besser sehen, dass man das von den Meistern verlangte auch vorweisen konnte... Eiligst springe ich unter die Dusche, laufe noch halbnass zurück zu meinem Zimmer, wobei ich darauf achte, möglichst wenig Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen, da die Gänge bereits von anderen Schülern wimmeln. Wieder in ‚meinem Reich’ angekommen kann ich gar nicht schnell genug meinen Laptop zum Hochfahren bewegen. Das ungute Gefühl, unser Meister könnte uns einen Test abverlangen beschleicht mich, weshalb ich noch einmal versuche, die Theorie dieses angeblich so einfachen Feuerzaubers in den Kopf zu bekommen, was mir allerdings nicht gelingt. Fluchend klappe ich den Computer wieder zu, blicke mich im Raum um. Ich könnte meinen Bruder fragen... wenn ich mein Handy finden würde, denke ich, verwerfe diesen Gedanken jedoch sofort wieder. Der würde mich ja doch nur bei meiner Schwester anschwärzen, und wenn ich mich dann zu Hause sehen ließe, dann konnte ich was erleben, und darauf verzichte ich dann doch lieber. Dennoch stecke ich nur Minuten später das kleine Mobiltelefon ein, und reiße meine Tasche mehr oder weniger von Haken. Schnell ist sie gepackt, denn mehr als meinen Laptop und den Rucksack mit einigen Komponenten brauche ich nicht.
Um sieben gibt es Frühstück, also schicke ich mich an, auch ja pünktlich dort zu erscheinen. Obwohl der Esssaal nahezu überfüllt ist, ist es völlig Still. Die gesamte Mahlzeit wird schweigend eingenommen, hier und da sind kurze Gespräche in unserer stummen Zeichensprache zu entdecken, immer mit vorsichtigen Blicken zu den Meistern verbunden, die abseits von uns in ihrer Ecke saßen, und ebenfalls schweigend aßen.
Dann beginnt der Unterricht. Dass Verspätungen oder jegliche andere Verzögerungen, nicht erbrachte Leistungen oder Versagen hart bestraft werden muss ich wohl nicht mehr anführen, und nicht selten kehre ich mit blauen Flecken zurück in mein Zimmer. Dass ich diesen Raum niemals wiedersehen werde, ahne ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal, doch stelle ich einmal mehr fest, dass mein Gefühl mich niemals täuscht, wenn es um schlechte Tage geht, und dieser hier ist einer, denn kaum sitzen wir an unseren Tischen, da werde ich auch schon nach vorne gerufen. Die Aufgabe ist recht einfach, ich soll eine kleine Kerze anzünden, nur durch meinen bloßen Willen. Dennoch kein Grund zum aufatmen für mich, denn wie schon eben erwähnt habe ich keine Ahnung von der Theorie hinter dieser Sache, und längst spüre ich die unangenehmen Blicke der anderen Schüler auf mir. Hier und da entdecke ich auch ein gehässiges Grinsen, denn dass ich nicht gerade das war, was man einen Musterschüler nannte, hat sich längst herumgesprochen. Ein Grund mehr für meinen Meister, mich immer wieder vorzuführen. Ich versuche, all diese Gedanken fortzuschieben, mich daran zu erinnern, was ich mir zuvor noch einmal angesehen habe, doch da war... Nichts! Mein Kopf war mindestens so leer wie mein Magen noch vor dem Frühstück. Reichlich nervös versuche ich dennoch, diese einfache Formel zu sprechen, merke dabei wie meine Hände deutlich zittern. Natürlich geht die ganze Sache daneben, und anstatt die Kerze zu entzünden, jage ich einen mittelgroßen Feuerball mitten durch den Raum. In dem Chaos und Geschrei welches dem folgt kann ich nur hilflos zusehen. Warum muss auch immer ich solche Dinge vorführen? Noch ehe ich mich wieder richtig gefasst habe, bekomme ich eine kräftige Ohrfeige verpasst, mit der Anweisung schleunigst den Raum zu verlassen, und mich beim höchsten Meister zu melden, ihr würdet vielleicht Direktor dazu sagen. Ich bekomme noch einen Zettel in die Hand gedrückt, wage jedoch nicht, diesen zu lesen. Bevor mein Meister es sich noch anders überlegt, und mich noch richtig verdrischt mache ich lieber dass ich seinem Befehl Folge leiste.
Unschlüssig stehe ich vor der großen, Ehrfurcht einflößenden Türe, klopfe dann aber besser an, als ich Schritte vernehme. Auf Geheiß trete ich ein, verbeuge mich tief und halte dem Dunkelelfen hinter dem bulligen Schreibtisch aus schwarzem Holz mit zittrigen Fingern den Zettel entgegen. „Cas...“ ist alles was er dazu zu sagen hat, und ich habe das Gefühl dass nicht wenig fehlte, als dass er über den Tisch springt um mir den Hals umzudrehen. Schuldbewusst senke ich den Blick und schaue zu Boden. Eine ganze Weile bleibt es still, er liebt es mich hinzuhalten, und hat sich seit meiner letzten Besuche hier immer wieder einen Spaß daraus gemacht mich zu verunsichern. Überrascht blicke ich jedoch auf, als er mit einem breiten Grinsen sagt, ich solle nach Hause gehen. Ich verstehe nicht recht, schaue ihn fragend an, doch noch bevor ich es wage, die Frage laut auszusprechen lacht er kalt. „Deine Schwester weiß Bescheid, und sie ist sehr verstimmt über dein Versagen wie du dir denken kannst!“ behauptet er dann, und schiebt mich ohne ein weiteres Wort aus dem Zimmer, um die Türe hinter mir geräuschvoll ins Schloss fallen zu lassen. Ich schlucke, verharre einen Moment regungslos. Ich soll nach Hause gehen... Wunderbar... Etwas schlimmeres als von der Schule geworfen zu werden gibt es nicht, und ich mag mir gar nicht vorstellen, was zu Hause mit mir geschieht. Einen Versager werden sie mich schimpfen, und was mit Versagern geschieht weiß ich gut genug. Was kann ich dafür dass ich einfach nichts behalten kann? Zum Kämpfen tauge ich allerdings auch nicht, ich bin von Natur aus viel zu nervös und zappelig. Mit einem leisen Seufzen hänge ich meine Tasche über die Schulter, blicke mich ein letztes Mal um. Das war’s dann wohl...
Auf dem Weg zurück nach Hause lasse ich mir verständlicherweise sehr viel Zeit. Schon als ich die Hälfte der Strecke zurückgelegt hatte, steige ich aus der Bahn, nehme mir vor, den Rest des Weges zu gehen. Nicht sonderlich ungefährlich, aber ich will mir meine Strafe sicher nicht so früh als möglich abholen. Also schlendere ich langsam durch die dunklen Gassen der Stadt, nachdem ich den U-Bahn Schacht verlassen habe. Am Tage muss es hier von Elfen wimmeln, und ich bin wirklich froh dort keinem von ihnen begegnet zu sein. In der Innenstadt angekommen überlege ich, ob ich mir noch etwas zu Essen besorgen soll, immerhin ist es möglich, dass ich dazu in nächster Zeit keine Gelegenheit haben werde, lasse es dann aber doch. Wenn mich einer dort sieht, dann kann ich mich gleich einem zweiten Vorwurf gegenüberstellen. Völlig abwesend schleiche ich durch die Hauptgeschäftsstraße, bemerke nicht einmal die vielen Lichtpunkte am Himmel, welche garantiert keine Sterne sein können. Erst als um mich herum das Chaos losbricht, werde ich mir bewusst, dass ich mitten in einen Angriff geraten bin, dem ich hätte entgehen können, wäre ich mit der Bahn gefahren. Von überallher dringt Geschrei an meine Ohren, Gebäude stürzen ein, Bäume knicken ein wie Streichhölzer. In einem Anflug von Verzweiflung hebe ich die Hände, spreche den Zauber, welcher einen unsichtbaren Schild um mich legen sollte, was zu meiner Überraschung sogar gelingt. Gehetzt laufe ich durch die Straßen, stolpere immer wieder über irgendwelche Trümmer, bis mir klar wird, dass ich mich dem Übel zu meinem Unglück immer weiter nähere. Prompt verliere ich die Konzentration, Mein Zauber erlischt und ich kann nur noch panisch von links nach rechts blicken, und hoffen dass mich nichts erwischt. Misch selbst innerlich verfluchend stürze ich weiter. Warum habe ich Idiot auch nicht gelernt?! Noch bevor ich mir weitere Gedanken darüber machen kann, trifft mich etwas am Kopf, fast im selben Augenblick verspüre ich einen Schlag gegen die Brust, habe das Gefühl, bei lebendigem Leibe zerrissen zu werden, doch meinen eigenen Schrei höre ich schon gar nicht mehr, als mich angenehme Schwärze umflutet. Es ist still hier, geradezu schreiend ruhig wenn ich an das Chaos um mich herum denke. Erschrocken reiße ich die Augen auf, schließe sie jedoch sofort wieder. Woher kommt dieses Licht? Es ist doch Nacht?! Ich taste nach meinem Körper, alles noch dran, nur mein Kopf tut höllisch weh. Vorsichtig richte ich mich auf, reibe mir den schmerzenden Hinterkopf und blinzle, um mich langsam an das Licht zu gewöhnen, was mir aber nicht gelingen will, völlig normal eigentlich – das heißt sieht man mal von dem Bildschirm meines Laptops ab... Mit einem schnellen Seitenblick stelle ich fest dass dieser in einigen Einzelteilen neben mir liegt, ebenso wie mein Handy. Das wurde ja immer schöner? Erst verschlafe ich die restliche Nacht, und dann kehre ich auch noch mit völlig zerstörten Sachen, noch dazu reichlich zu Spät nach Hause zurück um die Strafe für meinen Rauswurf über mich ergehen zu lassen... Kaum Habe ich diesen Gedanken beendet, da fällt mir auf, dass ich gar nicht mehr in der völlig ruinierten Innenstadt sitze, sondern irgendwo mitten in der Pampa in einem Wald. Jetzt habe ich genau zwei Möglichkeiten... Entweder ich gehe nach Hause und verabschiede mich schon mal von meinem Leben, oder... und ja, ich glaube das ist die Option die mir momentan am besten gefällt, ich versuche zu verschwinden. Gut, als Hausloser wird das garantiert nicht einfach, auch DAS hat sich nicht geändert, aber wenigstens werde ich nicht gleich sterben. Außerdem weiß ich nicht einmal, wo ich bin, und bevor ich das nicht herausfinde, wird auch keiner wissen wo er suchen muss. Grinsend werfe ich Goldkette mit dem Emblem unseres Hauses ins Gras. Ich wusste sowieso nie warum ich den ganzen Quatsch überhaupt mitgemacht habe. Nun ja wahrscheinlich weil ich musste... Aber wer sagt schon „Nein“ zur Freiheit, wenn er sie so offen geboten bekommt? Ich nicht, also stehe ich auf und gehe... Wohin, das weiß ich nicht...

[color=red]Welche Seite ist nun im Recht, die Offensiveren, die, welche sich defensiv verhalten, oder jene, die letztlich siegen? Oder gibt es einen solchen gar nicht?[/color]