Selden T. Alex

Selden T. Alex

Rasse: Mensch, Geschlecht: weiblich

Nickname: Selden

Beschreibung

Ein Mal mehr streichte sie ziellos umher. Große, lautlose Schritte. Auch wenn wandern zu ihren Hobbies gehörte, hatte sie langsam aber sicher genug davon. Ihre grau- grünen Augen blickten sich um. Inzwischen war sie an dem Rand ihrer Heimatstadt angelangt und schaute nun geradewegs in den angrenzenden Wald. Sie seufzte kurz, bevor sie den Bäumen den Rücken zuwandte. Da hörte sie hinter sich ein Geräusch und fuhr wieder herum. Zur Sicherheit trat sie wenige Schritte zurück. Ihr schmaler Körper spannte sich an und das eng anliegende weiße Shirt erschwerte ihr ein wenig das Atmen. Ein plötzlich auftretender, heftiger Windstoß blies ihr Sand ins Gesicht. Sie schloss gerade noch rechtzeitig die Augen, sodass der Sand dort nicht hinein kommen konnte. Stattdessen sammelte er sich in ihrem schwarzen Haar und auf dem schwarzen Ledermantel, der ihr ganzer Stolz war. Als der Windstoß vorüber war, öffnete sie ihre Augen wieder. Sie konnte den Sand auf ihrer Kleidung und in ihrem Haar regelrecht spüren. "Shit", flüsterte sie in einer dennoch klaren Stimme und klopfte sich die Sandkörner vom Mantel und aus dem Haar. Wieder vernahm sie ein Geräusch aus dem Wald und noch einmal blies der Wind. Innerlich kochend entschied sie die Ursache für dieses Phänomen heraus zu finden ... Nachdem sie mehrere Stunden im Dickicht des Waldes gesucht hatte, hatte sie sich hoffnungslos verlaufen. Sie entdeckte einen abgesägten Baumstamm, der ihr als Sitzgelegenheit zum Ausruhen dienen sollte. Auf dem Weg zu ihm riss eine Dornenpflanze den überstrapazierten Stoff ihrer schwarzen Jeans kurz unter ihrem Knie auf. Sie hatte wahrlich nicht das Gefühl vom Glück verfolgt zu werden. Mit ihren schwarzen Stiefeln trat sie nach der Pflanze, welche sich trotzend wieder aufrichtete, nachdem die Last wieder von ihr genommen wurde. Endlich am Baumstumpf angekommen, setzte sie sich darauf und seufzte. "Wieder Mal verlaufen", tadelte sie sich selbst. Die Sonne war inzwischen untergegangen und der bewölkte Himmel verdunkelte die Umgebung. Sie schloss die Augen und lauschte den Geräuschen des Waldes. Blätterrauschen, Uhuschreie und da war es wieder, dieses seltsame Geräusch. Ihre Augen sprangen auf und sie sah sich um, den Windstoß erwartend. Diesmal traf der Sand sein Ziel aufgrund zu langsamer Reaktion ihrerseits. Missmutig versuchte sie sich den Sand aus den tränenden Augen zu wischen. Hintergründig glaubte sie, ein Lachen zu hören. Ein sehr schrilles Geräusch. Inzwischen wütend zog sie eine Waffe von ihrem Rücken. Die behelfsmäßige aus Schnur bestehende Halterung gab nur widerwillig nach. Die Waffe wirkte im ersten Moment wie ein Stock, verziert mit eingeritzten chinesischen Drachen. Erst als sie die beiden Enden des Stockes auseinander zog, wurde deutlich, dass es sich um zwei ineinander gesteckte Schwerter mit langen hölzernen Griffen handelte. Durch ihre tränenden Augen konnte sie allerdings nicht sehen, ob sie überhaupt einen Gegner hatte. "Ich bin ja ein geduldiger Mensch, jetzt ist aber Schluss!", schrie sie ins Unbekannte. Noch ein Mal wischte sie mit ihrem rechten Unterarm über die Augen, wobei sie auf das Schwert achtete. Als sie wieder klar sehen konnte, erschrak sie sich nicht geringfügig. Vor ihr stand ein großer Vogel. Seine Flügelschläge mussten den Windstoß verursacht haben, seine Schreie das Geräusch, dass zuerst undefinierbar, dann nach einem Lachen geklungen hatte. Beruhigt steckte sie die Schwerter wieder ineinander und versuchte die Waffe auf ihrem Rücken zu verstauen. Wieder erwies sich die Halterung als unvorteilhaft. Nach kurzem Kampf mit dem widerspänztigen Zubehör war die Waffe an seinem Platz und sie ging zu dem Tier hinüber. Langsam, die Rechte vorgestreckt näherte sie sich dem großen Vogel. Dieser ließ sich schließlich bereitwillig streicheln. "So ein hübsches Tier. Solch ein Haustier müsste man haben", meinte sie schmeichelnd zu dem Tier. Dies schien die Worte nicht verstanden zu haben und schrak zurück. Offenbar war es an den Menschen nicht gewöhnt, auch wenn es zuvor den Eindruck gemacht hatte als ob. "Ruhig", versuchte sie, das Tier zu beschwichtigen, doch da war es auch schon in der Luft. Wieder guten Mutes winkte sie ihm hinterher.